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Uschi, mach‘ kein Quatsch!
Es kommt der Tag, da werde ich
zum wild entschloss’nen Wüterich.Ich schlag‘ den Wecker morgens tot.,
ertränke ihn im Morgenrot.Deckbett und Laken bleiben ‚knüll‘,
weil ich das einfach mal so will.
Die Zeitung reduziere ich,
reiß raus die üble Politich.Den Kaffee schütt‘ ich aus der Tasse
auf die Marg’rine, diese blasse,
und im Radio such‘ ich mir
den Schlager-Scheiß von Sender 4.Den Hamster pack‘ ich an den Ohren,
ab in die Wanne, wo verloren,
seit ich aufstand früh um 4
im Schaumbad schwimmt bereits ein Tier.Das Meerschwein ist ’s,
es kann wohl schwimmen,
wenn nicht, kann kaum sein Name stimmen.Dann ab ins Bad, wo ich sonst sitz‘,
damit beim Pieseln ich nicht spritz‘.
Doch diesmal bleib‘ ich einfach steh’n.
Ei, das ist wie früher schön…Die Tür zur Dusche bleibt heut‘ auf,
die Lache ein Stock drunter lauf!
Abtrocknen werd‘ ich mich heut‘ nicht‘
rasier‘ die Brauen statt ’s Gesicht.Dann schlupf‘ ich in den Slip von gestern,
das machen auch die Klosterschwestern.
Die Haustür schließ‘ ich heut‘ nicht ab
und rutsch das Treppeng’länder nab.Am Fahrrad mach‘ ich platt den Reifen
reiß‘ mir den Anorak in Streifen.
Die Arbeit lasse ich heut‘ ruh’n
hab‘ morgen dann noch was zu tun.In der Kantine schmeckt ’s mir besser,
wenn ich nur esse mit dem Messer.
Komm‘ ich abends dann nach Hause,
lass‘ ich die Sau noch einmal raus.Der Katze schneide ich die Krallen,
das wird ihr wohl doch gut gefallen.
Ich bin brutal zu jeder Muschi –
ach, du bist ’s Uschi!(c) 30.10. 2010
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