o d e r Uli, hilf mer usem Pulli!
Liebe Festgäste aus dem Geldadel,
aus dem gehobenen Konsum und aus dem Sport,
aus grellem Show-Biz und aus der allerhöchsten und edlen Gastronomie,
liebe Rechts- und Linksverdreher, geschätzte und dekadente Golf-Apostel,
liebe Geschäftsführer, die ihr auf eure Insolvenz wartet,
verehrte freie Berufe, willkommen die Kaufleute mit Profitgier,
hoch gelobt die Handlanger der Politik sowie der kommunalen und
regionalen Verwaltung!
Lieber Ulrich Demmler,
du Edler, du Abgetönter, du Seidenglänzender unter den Farben- und Tapetenfüchsen für mehrere Kunden-Generationen,
du mein gelegentlicher Stammtischbruder,
du einer der letzten Drogisten in Villingen,
du Schwarm deiner Kundinnen über 40,
du König der Boule-Experten oder wie der Franzose sagt:
La boule – c’est toi!
Liebe Marcella, lieber Gastgeber,
liebe Familienmitglieder, liebe Freunde und Bekannte!
Rühmlich Aussenstehende! Verehrte Schwenninger!
Wir alle haben schon mal ge-googelt. Sei es zum Gaspreis-Vergleich,
zum Mittagstisch im Jägerhaus, zu XXL-Hardcore oder auch zu
einfachsten Backrezepten…
Was bislang wohl nur ich gemacht habe,
ich habe als Suchbegriff mal die Zahl „66“ eingegeben…
macht 7,6 Mio Einträge
ich habe mit plus „Uli“ ergänzt… macht 51.100 Seiten…
ich habe den Wunschnamen jedes selbständigen Apothekers hinzugefügt:
plus „Demmler“ – mit Doppel – m – … macht 18.600 Links…
schließlich ergänzte ich mit plus „Marcella“… macht 8.820 Einträge
und wenn dann noch „Villingen Am Niederen Tor“ eingegeben wird…
bleiben gerade noch fünf Treffer,
aber auch fünf wohl überaus zutreffende Einträge…
Der erste stammt aus der aktuellen Gartenschau-Literatur des Jahrs 2010, und bezieht sich auf den heutigen Anlass und auf das Geburtsjahr unseres Gastgebers:
Herzlich willkommen im Club der „edlen“ …Äh… der „alten Säcke“!
Wenn lichtet auf dem Haupte das Geflecht sich,
und mancher Zahn erweist als nicht mehr echt sich,
und auch das Augenlicht allmählich schwächt sich:
Dann biste Sechsundsechzig!
Wenn frühmorgens in den Slip du zwängst dich,
und über mieses Wetter man oft kränkt sich,
wenn dich ein Lehrer im Laden… f a l s c h ,
wenn dich ’ne Lehrerfrau als Kundin aufregt u n d dies ganz mächtig,
Dann biste hoffentlich schon Sechsundsechzig!
Auch wenn man fühlt im Teich als toller Hecht sich,
ist längst vorbei die Zeit, wo ohne Kopfweh man bezecht sich.
Ja, dieses Rein und Raus am Freitag dann doch rächt sich:
Dann merkste: Jetzt bin ich Sechsundsechzig!
Man fühlt behämmert wie der Baum vom Specht sich,
die Synapsen finden nicht mehr gut zurecht sich,
wenn man mal nichts vergisst, dann freut man echt sich:
Nun gut, jetzt ist er Sechsundsechzig!
Nach Sonne, Jugendkraft und Wärme lechz‘ ich,
wenn ich dann Golf mal spiel, dann ächz‘ ich:
wenn ich ’nen Beatle-Song mitsingen will, dann krächz‘ ich,
Jetzt biste Sechsundsechzig!
Wenn deine Frau was von dir will, find’st du das prächtig,
doch ist das Vorspiel rum,
fühlst du dich auch schon wieder schmächtig,
und ist zweimal pro Monat Liebe dir dann eher lästig.
Verdammte Sechsundsechzig!
Und d o c h , beurteilt man einmal gerecht sich,
so findet man nun wirklich gar nicht schlecht sich.
Und spottet einer, so ein Lümmel, der erfrecht sich,
dann werde der doch selbst erst einmal Sechsundsechzig!
*****
Ein zweiter Eintrag bei Google befasst sich mit dem jungen Uli Demmler,
als dieser noch bei der Bundeswehr diente und folgender Spruch in seinem Spind klebte:
Ich höre nicht gern Marschmusik und spiel auch nicht gern Schach, die Marschmusik macht mir zuviel, das Schach zu wenig Krach!
Das muss in jener Zeit gewesen sein, als Uli auch Mitglied der
Guggemusik Alte Kanne wurde.
Deren damalige Devise:
Meist war es zur Dunkelheit, dass sich ergab die Trunkenheit.
Wegen seiner geheimnisvollen und liebestollen Eskapaden hatte die Alte Kanne dem spät-pubertierenden Uli D. dann auch ein Lied gewidmet.
Ein verblüffender Text über die Beziehung einer wohl jungen Frau zum
damals brünftigen Jung-Drogisten,
Ein Text, der einigen unter uns noch in Erinnerung sein müsste:
Uli, ach Uli, hilf mer us ‚em Pulli! …
Da nur wenige sich an weitere Zeilen erinnern, hier mein Demmler-Google Fund:
U l i, ach Uli, hilf mer us em Pulli!
Ich bin so heiß, mein Schneck‘, der brennt,
weshalb man mich die Heiße nennt.
Man könnte jetzt eine weitere Strophe andichten, die da lautet:
U l i, ach Uli, hilf mer us dem Pulli!
So pack mich doch, du stolzer Bub‘
dann koch ich dir ä Flädele-Supp‘
Dieser Vers ist jedoch nicht verbürgt.
Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass diese Weibsperson von damals
heute womöglich unter uns weilt. Doch kenn‘ ich sie leider nicht…
Sie soll jedoch dem Uli für den Heimweg immer die Parole mit gegeben haben:
Nach dem Petting, vor dem Essen, Hände waschen nicht vergessen.
Übrigens, meine lieben Gäste,
warum der Uli recht spät erst geheiratet hat und dann doch noch die richtige Frau gefunden hat, liegt daran, dass er einer der ganz wenigen in Villingen ist, die vor der IHK eine behördlich verpflichtende GIFT-Prüfung abgelegt hat…
Was aber weiß eine solche Frau und was wissen viele andere Frauen
hier unter uns über den Mann ab 55 plus
Der Mann ab 55 plus
ist längst nicht mehr aus einem Guss.
Des Mannes Frau dies längst schon weiß
und manchmal denkt, was für ein …… Theater.
Wovon ich euch nun gleich berichte,
was ich euch vortrag‘, was ich dichte,
weiß ich aus eigener Erfahrung,
denn nur diese gibt der Wahrheit Nahrung.
Vorne grau und hinten kahl,
der Mann wird für sich selbst zur Qual.
D o c h , was nutzt ihm das Gewimmer,
der Mann sei froh, so manchem hier,
dem geht ’s noch schlimmer!
Wenn Haare wachsen aus der Nase, aus den Ohren
und der Geruchssinn geht verloren,
hat mancher längst damit zu kämpfen,
wie lässt sich bloß die Blähung dämpfen?
Was ist bloß los mit meim Gemächt?
Kaum denkt er dran, schon wird’s ihm schlecht.
Nur ungern schlägt er ’s Wasser ab
und sieht dann lange an sich nab.
denn, will er grad die Hose schließen,
noch einmal zehn, zwölf Tropfen fließen.
Meist ist auch seine Atmung flach,
ab fünf Uhr morgens liegt er wach,
er geistert hin und geistert her,
wenn ’s nur nicht so lang dunkel wär.
Hals und Lider werfen Falten
er denkt an seine Füß‘, die kalten,
an seine Fersen, die so rauh,
an Besenreißer, die schön blau.
Von 4 mal 8 gesunden Zähnen,
man traut sich nicht, es zu erwähnen,
es längst sich für den Zahnarzt lohnte,
dass der die Stummel überkronte.
Dann ist auch schon die Freud‘ zurück;
die beim Essen und beim Beißen
und Tags darauf dann auch beim …. Spülen.
Wer als Mannsbild recht modern,
zeigt um die 60 dann ganz gern
die neuen Beißerchen, die feinen,
wie Porzellan sind all die reinen,
wozu der Zahnarzt ganz beherzt,
was kein Indianer je verschmerzt,
ein Dutzend Implantate schraubt
und dir danach dein Konto raubt.
Je teurer nun ein solch Gebiss,
in Baden nennt man’s dann auch G’friss,
der Mann viel besser wieder beißt,
auch wenn er Gerd und Wally heißt.
Geht es beim Mann dann ums Profil,
sieht man davon meist nicht mehr viel,
Denn auch sein Nabel ist verdeckt,
weil der im Fett sich meist versteckt.
Weiter unten dann vom Nabel
ist die Welt grad noch passabel.
denn der Unterbauch ist faltig,
und das Blutbild zuckerhaltig.
Der Hintern, der einst prall und rund,
leidet stark an Muskelschwund.
Weil der Darm liegt längst in Falten
ist dessen Inhalt schwer zu halten,
von Stund‘ zu Stund‘ der Wind entfleucht,
der Slip hat Angst, er wird gleich feucht..
Beim langen Sitzen stört den Frieden
ein Dutzend von den … Hämo…Dingens.
und die alte, einst so gute,
sogenannte „Wünschelrute“,
hängt wie ein zu kurzer Gartenschlauch
irgendwo am Unterbauch.
Falls… falls diese Rute schwellt nach oben,
stark zur Prostata verschoben,
wird sie dennoch an der Stelle
nicht so recht zur Freudenquelle.
Weiter unten, um auch dieses noch zu schildern,
fehlt es nicht an bunten Bildern:
von den Knien bis zu den Haxen
Krampfadern sind dem Kerl gewachsen.
Borsten hat er an den Waden,
die seiner Schönheit kaum noch schaden.
Denn die holde Weiblichkeit
hat ’s längst erkannt und weiß Bescheid.
So kommt sie schmunzelnd zu dem Schluss:
„Meiner ist sittsam, weil er muss.“
Und er, der einst Hormon-Verwalter,
stellt völlig unbescheiden fest:
Was bin ich rüstig für mein Alter…?
Bin aus mei“m Jahrgang noch de‘ Best‘!
Drum stimmt alle mit mir ein: So jung kann nur uns Uli sein!
Auf die derzeit kursierende, ja seltsame Südkurier-Interview-Frage,
was machen Sie eigentlich den ganzen Tag,
könnte eigentlich ein jeder von uns auch für den Uli antworten
oder aber wir ziehen den vierten Google-Eintrag heran:
Brauchst du mal Farbe in der Dose,
hat Demmler meist nur Liter-große,
doch zwischen Kasse und dem Lager,
gibt’s für Profis, Laien und Versager,,
Pinsel, Spachtel, Terpentin,
Farben, Laugen, Waschbenzin,
Lösungsmittel und auch Kleber
und auch ’nen Whisky für die Leber…
Manch einer kriegt mal zehn Prozent,
weil der Uli ihn halt kennt,
doch kann er ja nicht alle kennen,
schon gar nicht die zum Bauhaus rennen.
Ein fünfter und letzter Eintrag bei Google und zu Uli Demmler stammt aus „Der Höchst weltlichen Sündenfibel“, einer langjährigen Lieblingslektüre unseres Jubilars:
Der Eintrag lautet „Pensionierte Sittlichkeit :
Wer war ich und wenn ja, warum geht nix mehr beim Mann mit 60 plus … oder kommt noch mal was?“
Dies nun stimmt nicht wirklich zuversichtlich!
Doch lasst uns prüfen, ob es, wie überhaupt o d e r ob es gar recht treffend auf den Gastgeber passt, den alle nur Uli nennen und der viele Jahre als attraktiver Junggeselle auf vielen Golfplätzen dieser Welt – ja was wohl – ja eingelocht hat…
Ich deklamiere, wie Richie Hauser sich einst ganz gerne in Szene setzte:
Es war einmal ein Auerhahn, n e i n, falsch, ein Demmler-Hahn,
der hat stets seine Pflicht getan,
zig- Jahre lang und noch viel mehr,
dann wurd‘ der Dienst ihm etwas schwer.
Und weil kei‘ Farb‘ auf ewig hält,
und irgenwann ein Pinsel fehlt,
und weil mal leck wird jeder Kahn
verliert Federn auch der Demmler-Hahn!
Nun ließ er seine Blicke schweifen,
mit Wehmut zu den Ehrenschleifen,
sucht frühe Jugend-Bilder in der alten Mapp,
als noch niedrig war sein Handi-Cap.
Was halfen ihm jetzt all die Golfers und
der Guggemusik Alte Kanne Ehren,
wenn längst vorbei die Zeit, sich mit den Hühnern zu vermehren.
Kein Pastice, auch kein Black Bush,
beim Golf spielt er schon länger Pfusch
und trotz ’ner Woche Sellerie
entlockt ihm dies kein Kikeriki.
Sein Hahnschrei klingt wie ein heis’res Schnaufen,
vorbei die Zeit, da scharfe Hühner ihm entgegen laufen….
Und all die Hennen und die Glucken
die waren darob bass erschrucken.
So stand er traurig – wie an Loch 19
und das auch noch „mit Eisen sieben“
im Kreise seiner Hühnerlieben.
Da wurd‘ der Enterich gebeten,
den desolaten Demmler-Hahn
vorübergehend zu vertreten.
So kümmert sich das Federvieh
so gut wie nicht um Sittlichkeit und Bigamie.
„Jawoll“, sprach stolz der Enterich, „die Kleinigkeit besorge ich!“
Am Zaun nun stand der Demmler-Hahn und sah voll tiefer Wehmut an,
wie seine Hennen, seine Glucken,
nun nicht mal mit der Wimper zucken,
im Gegenteil, noch mit Frohlucken
sich nun vom Enterich begatten lassen.
Der Demmler-Hahn, der konnt‘ ’s kaum fassen!
„Pfui, Teufel!, meint er, ja, so sind die Glucken“,
die unterm Enterich sich ducken.
So kam der Bauer schließlich an
und schnappte sich den Demmler-Hahn.
Er sprach, du oller Veteran,
was fang ich jetzt bloß dir an … ?
Der Hahn ihm in die Augen schaute
dem Bauern auf die Schulter haute:
Komm’ Bauer! Vergessen wir die bleeden Hennen,
lass’ an der Theke uns ein nehmen…
In diesem Sinne – lieber Uli – auf die nächsten 33 Jahre:
Wir alle gratulieren dir!
Da reimt sich drauf:
HOCH LEBE IHM! PROST!
dieterle meint
Fast super-kalligrafisch, expi-allegorisch!
wob. meint
…Tja, mein Lieber, den ich mal „Babale“ nenn‘ [??],
jetzt fehlt nur dein Hinweis: Warum nur „fast“…??
Und ich stell‘ auch die Frage, wie man sich auf meine Seite verirrt?