Es sprach der Spatz zum Specht:
Wenn ich dran denk‘, wird mir schlecht.
Warum gehör‘ ich zu der Art,
die auch als Dreck-Spatz gilt, ganz hart?“
Nun, meint der Specht, gut aufgelegt,
derweil der Spatz ganz aufgeregt,
es könnt‘ doch an der Spätzin liegen,
dass Spatzen solche Namen kriegen…
Damit müsse man wohl leben,
weil Zeitgenossen eben mal mitnichten
Vögeln solcherlei andichten
und zweifelhafte Namen geben.
Ist es doch der Spatzen Sache,
zu baden auch in trüber Lache
oder wie verrückt zu blödeln,
wenn’s geht um fremde Meisen-Knödeln.
Wenn Spatzen um ’nen Schlafplatz zanken
in des Efeus dichten Ranken,
so, dass die Ruhe oft hinüber,
weil’s beim Spatz geht drunt und drüber.
Doch, so meint der Specht ganz locker,
als Spatz nimm das doch leicht vom Hocker.
Denn, lieber Spatz,
wir beide wissen doch genau,
dass der Mensch auch bei der Sau
’nen Namen fand,
der genauso wie bei dir
recht zweifelhaft bestimmt wofür
und auch hier das liebe Tier
wieder mal kann nichts dafür.
Nun, meint der Dreck-Spatz,
ich will grad meinen,
vielleicht wär’s besser mit vier Beinen
man wär‘ eines von den Schweinen.
Denn, ist der Ruf erst ruiniert,
lebt sich’s völlig ungeniert? *)
*) Nicht von Wilhelm Busch, sondern von Walter Kroll
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