Ja, wie sieht der Kerl denn aus?
Hat der keine Frau zuhaus?
Gezogen wie an einer Schnur
sitzt sein Scheitel samt Frisur.
Irgendwie ist das daneben,
wie Haare hier am Schädel kleben.
Doch wie Männer halt so sind:
Eitel seit sie Kleinkind sind…
Später,
als er schließlich pübertär,
so mit 14, 15 ungefähr,
er sich tausend Pickel drückte,
die, sofern er sich mal bückte,
voll im Takt der Akne klopften,
sich heftig aneinander propften
Erotisch wurd ’s ihm plümerant,
als erstmals Mädchen er erkannt.
So wurd‘ ihm nachts die Hose bald nass,
doch so gänzlich ohne Spaß.
Als er schließlich aufgeklärt,
höchste Zeit, ’s war nicht verkehrt,
dachte er: Was soll ’s?
Ob ich und du, ob sie und ich,
leg auch allein ich Hand an mich…
Mit 17 dann, zur Tanzschul-Stund‘
küsst er den ersten roten Mund.
Er hatte Freu’d mit Edith Kletting,
die viel wusste schon vom Petting.
Doch das dauerte nicht lang,
weil sie trug der Zähne-Spang‘.
Später bei der Bundeswehr
ging außer saufen kaum was mehr.
Denn im Kaffee war längst drin
das berühmte Hängolin.
So zog sich das ’ne ganz Weile,
Erotik brauchte keine Eile,
dem Haupthaar gab er klar ’nen Touch,
doch modisch war das dann to much.
Foku-Hila-Oliba,
die Haare sind zum kämmen da,
und die Weibsleut‘ drehten voll:
Mann, ist dieser Männi toll!
Kurz drauf hat es dann geklappt,
er wurd‘ von Yasmin geschnappt
und ist in die Fall‘ gedappt.
Denn nicht nur die rote Uschi
zeigte ihm die süße … Marmelade.
Ach, wie schade!
Doch Yasmin liebte voll und ganz
auch seines Nackens Entenschwanz
So wurd‘ er treu und blieb ’s bis heute,
noch gerne geht er unter Leute,
trägt meist ein Tank-Top-Unterhemd
und das Resthaar glatt gekämmt.
Gezogen wie an einer Schnur
sitzt der Scheitel samt Frisur.
Derweil sitzt Yasmin zuhaus‘
und färbt sich Strähnchen rein und raus.
So sind beide voll zufrieden
und bis heut‘ beisamm‘ geblieben.
denn man urteilt ja nicht nur
Dummheit und Einfalt an Frisur.
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