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Frei der Geist samt der Synapsen,
die Feinmotorik kehrt zurück,
der musici kann wieder tapsen,
sein Spiegelbild erkennt er selbst
– welch’ Glück! (by wob)
Die Musik drückt das aus,
was nicht gesagt werden kann
und worüber zu schweigen
unmöglich ist.Victor Hugo, 1802-85
Kannen-Klänge by Berny OttManch einer sagt bar jeder Zwänge:
Das G’schepper geht mir auf die Nerven!
Zum Beispiel diese schrillen Klänge:
Die sollte man total verwerfen!Die Töne, wird man auch belehrt,
sei’n musikalisch ohne Wert!
Hab’n wir von Goethe nicht vernommen:
Wer zu uns kommt mit holden* Tönen,
der ist uns überall willkommen?
Was soll dann Motzen, soll Verhöhnen?
Wer nicht beim Gugge-Sound erbebt,
der ist ein Mensch, der gar nicht lebt!
Speziell der Swing der Alten Kanne:
Ist der nicht furchtbar musikalisch?
Steht jeder nicht in dessen Banne,
obwohl der tönt fast animalisch?Doch Busch hat damals schon gefunden:
Musik ist mit Geräusch verbunden!
Gut: Kannen-Klang ist schräg daneben,
ziemlich falsch, nicht originalgetreu.
Doch: Wo kann man noch live erleben,
wie alte Songs erklingen neu?Dem Laien ist das schleierhaft.
Er fragt sich: Ist das Könnerschaft?
Es ist die Freiheit in der Kunst,
die man für sich entdeckte!
Die zwar die Melodie verhunzt,
doch nicht die Klangeffekte!Deshalb ist Klammern an die Noten
bei Strafandrohung hier verboten!
Die drei bis vier Musik-Gefährten,
durch die sich das Niveau erweitert,
die könnten den Verdacht erhärten,
dass ohne sie das Ganze scheitert.Okay, das könnte durchaus sein …
doch dieser Fall trat noch nicht ein!*Anm. des Lyrikers:
Goethe meinte mit „hold“ wohl „hinreißend“
sebi meint
Super. Sehr humorvoll!!
Berny meint
Das Gedicht ist nicht korrekt wiedergegeben:
Jede Strophe hat 6 Zeilen!
Dann stimmt auch das Versmaß u. der Rhythmus.
Beste Grüße
Berny Ott