Wirte im Geviert
„Ei, was muss man doch von bösen Buben häufig lesen“, ist als Zitat zwar nicht von Wilhelm Busch, aber auch der hätte sich so seine Gedanken gemacht, wie denn das mit der Sperrsunde im Gastro-und Wohn-Quartier östliches Riet zu sein hat. Die neuerliche Diskussion um die Sperrstunde reizte dann ’nen ganz bürgerlichen W. B. zu folgenden Versen:
Man weiß, im innerstädtischen Geviert
hat wohl ganz deutlich jeder Wirt
an jedem Bier ’ne gute Marge,
doch ist die Ruhe oft am A….,
wenn weit nach Mitternacht so mancher grölt,
der seine Stimme gut geölt
und der womöglich damit protzt,
dass im Gässle er geschifft
und dann am Brunnen noch geko….?!Doch hat es dann in unsrer Stadt,
auch Bürger, die die Chose satt.Denn tagtäglich man doch hört,
dass die Kneipenmeile unerhört
viel Gäste zieht,
auch die vom Land,
die auf die Färbestroß gespannt.Dort, wo die Raucher draußen paffen,
und Singels um ’nen Partner gaffen,
wo ’s Mannsbild wie ein Gockel tönt
und sich dann doch allein verwöhnt…Meist jährlich wird zweimal beschrieben,
und als Sau durchs Dorf getrieben:
Wie halt‘ mer’s mit der Sperrstund heut‘
und das nicht nur zur Sommerzeit.Denn wenn ein Jahr mal meisterfrei,
weil kein Fußball ist dabei,
geht ’s dann ganz sicher immer wieder
auch um die Nacht der Weihnachtslieder.
Man will den Heilig Abend loben,
doch steht die Sperrstund‘ auch ganz oben.Klar, so ein Wirt, der muss was leisten,
und so geht es dann den meisten,
die wegen ihrer Kosten schon
nicht kneipen wegen Gottes Lohn.Warum man aber dann auch liest,
was manchen sicherlich verdriest,
dass die Stadt dazu verhelfe,
dass mitternächtlich, kurz vor Zwelfe
ein Kuh-Reihen würde Krach wohl machen,
der gilt dann wohl als „nicht ganz bachen“.Denn jene, die dies gerne hören,
danach nicht auch auf Kneipe schwören.
So hat die Stadt den Schwarzen Peter,
verschiebt die Sperrstund‘ wohl auf später.Denn allen recht und wohl getan,
schafft nicht einmal der Weihnachtsmann.Brav stellt der Philosoph dann fest:
Man ist halt Christ im Narrennest…
Schreibe einen Kommentar