Keine Frage! Jeder hatte wohl schon mal den Eindruck, „diskriminiert“ worden zu sein. Sei es einst in der Schule, als verhinderter Partygast, bei einer Behörde oder mal im Restaurant, wenn es nicht vorwärts gehen wollte.
Wie seltsam, ja komisch, dass vermeintliche oder gar doch echte Diskriminierung im SPA-Hotel geschieht.
Ja, gerade dort, wo man glaubt, dass zwischen Pool und Frühstücksbüffet, zwischen Wasser-Gymnastik und Klang-Therapie, beim Chi-Gong oder auf der Liegeweise keine Unterschiede denkbar sind.
Doch! Und so ist er es, der Unterschied zwischen Frottée und Frottier.
Sie kennen den Unterschied nicht?!
Der eine Stoff ist geschaffen mit kleinen feinen Schlingen oder Schlaufen, die sich eng aneinander legen, saugfähig und dennoch eher einfach und günstig.
Das andere Textil deutlich dichter gewoben, die noch engeren kleinen Schläufchen feinstens aufgeschnitten und zu Velours oder Frottier ausgerüstet. Und jetzt, was ist daran diskriminierend?
Zunächst nix, wenn denn die Bademäntel aus diesen beiden Stoffen den Hotelgästen nach deren jeweiliger Physis auch passen was je nach Proportionen nicht immer der Fall ist bei „male, female oder divers“.
Doch halt! Wer sich am zweiten Tag des Aufenthalts mit mindestens 196 Euro für Halbpension am Pool oder im SPA-Bereich oder an der Outdoor-Bar unter der Linde umguckt, der denkt sich: „Hoppla!“
Wie kann es sein und aus welchem Grund die verschiedenen Häuser des SPA im Park wahrlich „diverse Bademäntel“ zur Zimmerausstattung bieten: in Weiß, in Pink, Rot und in Lila, manche an Ärmel und Kragen gar paspeliert und andere gar mit Kapuze.
So machen die Unterschiede zwar „den Bock nicht fett“ und auch nicht zum Gärtner, aber es fällt nun mal auf, schnell und gleich!
Irgendwie diskriminierend, weil ab abends 18 Uhr noch ganz andere Unterschiede auffallen und klarer sind. Und dies mit normaler Drei-bis Vier-Gang-Halbpension, die als Kategorie zwei mit Aufpreis von 15 Euro pro Person und schließlich, weil es noch ‘nen „Sterne-Koch“ im Haus gibt, mit 96 Euro Aufpreis gesteigert werden kann.
Die beiden Besseren dann aber doch unterm selben dunkelroten, teuren und wuchtigen Sonnenschirm-Dach im Innenhof auf feinsten Schotter-Steinchen. Doch nur kein Neid wegen des Tischs nebenan mit anderer Menükarte.
Das Leben ist nun mal nicht gerecht.
Denn irgendwie ist das alles aber auch egal, denn bei Tisch gelten andere Regeln.
Ist es doch wie größeren Events: „Nicht nur vorfahren, sondern austeigen!“
Beim nächsten Verdacht zu Halb-Pension ab 200 Euro aufwärts und dem Gedanken, was an Mikrofaser oder doch aus Baumwolle, nur geschlauft oder doch geschnitten, nur popelig weiß oder doch mit Kapuze, muss ich oder darf diesmal bis zum Pool tragen, nehm‘ ich am besten meinen eigenen Bademantel mit:
Frottée, irgendwas von Looks by Wolfgang.
© by wob. Bräun
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