Liebe Festgäste aus dem Geldadel,
aus dem gehobenem Konsum und aus dem Sport,
aus grellem Show-Biz und aus der allerhöchsten Gastronomie,
liebe Rechts- und Linksverdreher, liebe Soziusse,
hohes Gericht, verehrte freie Berufe,
willkommen die Handlanger der Justiz und der Politik
sowie der kommunalen und regionalen Verwaltung!
Lieber Hans-Peter „Pit“ Reimer,
du mein Treuzeuge, mein gelegentlicher Stammtischbruder,
du Phänomen im Deutschen Recht, du Schwarm deiner Mandantinnen,
Liebe Marlies, lieber Gastgeber,
liebe Familienmitglieder, liebe Freunde und Bekannte!
Rühmlich Aussenstehende! Verehrte Schwenninger!
Wir alle haben schon mal ge-googelt. Sei es zum Gaspreis,
zum Mittagstisch im Jägerhaus, zu XXL-Hardcore oder auch zu einfachsten Backrezepten…
Was bislang wohl nur ich gemacht habe,
ich habe als Suchbegriff mal „Hans-Peter“ eingegeben…
…macht 7,6 Mio Einträge
ich habe mit plus „Pit“ ergänzt…macht 51.100 Seiten…
ich habe den Wunschnamen jedes Deutschen hinzugefügt:
plus „Reimer“ – mit ei – …macht 18.600 Links…
schließlich ergänzte ich mit plus „Marlies“…macht 8.820 Einträge
und wenn dann noch Villingen „Auf der Wanne“ eingegeben wird…
bleiben gerade noch zwei Treffer,
aber auch zwei wohl überaus zutreffende Einträge…
Der erste auch noch aus der Literatur: und zwar aus
„Der Höchst weltlichen Sündenfibel“, einem Sammelband
des Lothar-Blanvalet-Verlags in Berlin…verlegt 1947,
dem Geburtsjahr unseres Gastgebers
Das Werk lautet
„Pensionierte Sittlichkeit – wer war ich und wenn ja, warum geht nix mehr beim Mann mit 60 plus … oder kaum mehr was?“
Dies nun stimmt nicht wirklich zuversichtlich!
Doch lasst uns prüfen, ob es, wie überhaupt oder ob es gar recht treffend auf den Gastgeber passt, den alle nur Pit nennen und der inzwischen seine Pseudo-Anwalt-Jenßen-Nackenrolle abgelegt hat und der mit neuer Außenwirkung als einer der jüngsten Anwälte im Städtle gilt.
Ich deklamiere!
Es war einmal ein Auerhahn, nein, ein Reimerhahn,
der hat stets seine Pflicht getan,
zig- Jahre lang und noch viel mehr,
dann war der Dienst ihm etwas schwer.
Und weil kein Rad auf ewig rollt,
und Donner auch nicht ewig grollt
und weil selbst Brösel einmal aus-ge-leimert,
hat der Reimer-Hahn nun mal eben ausge-reimert!
Nun ließ er seine Blicke schweifen,
betrübt zu all den Ordensschleifen,
den Diplomen und den Ehrenbriefen,
die er er-reimert als Staatsanwalt und Richter schliefen!
Was halfen ihm jetzt all die Prämien?
Er musst sich vor den Hühnern schämien.
Kein Hafer und kein Sellerie
entlockten ihm ein Kikeriki.
Es klang jetzt wie ein heisres Quieken,
sein einst so frohes Kikerikieken.
Und all die Hennen und die Glucken
die waren darob bass erschrucken.
So stand er traurig wie “ P i t sieben“
im Kreise seiner Hühnerlieben.
Man hat den Enterich gebeten,
den desolaten Reimerhahn
vorübergehend zu vertreten.
So kümmert sich das Federvieh
so gut wie nicht um Sittlichkeit und Bigamie.
„Jawoll“, sprach stolz der Enterich,
„die Kleinigkeit besorge ich!“
Am Zaun nun stand der Reimerhahn
und sah voll tiefer Trauer an,
wie seine Hennen seine Glucken,
nun nicht mal mit der Wimper zucken,
im Gegenteil, noch mit Frohlucken
sich nun vom Enterich begatten lassen.
Der Reimerhahn, der konnt’s kaum fassen!
„Pfui, Teufel! meint er, „Ja, so sind die Glucken“,
die unterm Enterich sich ducken!
Und schließlich kam der Bauer an
und schnappte sich den Reimer-Hahn.
Er sprach, du oller Veteran
wirst höchstens noch für Suppe taugen,
dann schlossen sich des Hahnes Augen.
Was ist des Lebens ganz Mühe?
Ein kleiner Topf voll Hühnerbrühe!
Nun sind wir aber noch längst nicht am Ende,
vielmehr wollen wir auch auf das junge Leben des Pit Reimer zurückblicken
oder einfach feststellen: Wie alles kam!
Deshalb lautet der zweite Eintrag bei Google:
Werd‘ doch einfach Rechtsanwalt
Der Berufe gibt es viele,
öffentliche und zivile,
solche mit und ohne Würde,
die meisten aber doch mit Bürde.
Wer jahrelang zur Schul’ gegangen,
wer zwischendrin mal abgehangen,
wer nie Lokführer werden wollte,
wer für Oma Förster werden sollte,
wem es bei Filmen mit viel Morden
niemals dabei schlecht geworden,
wer selbst kann stehlen, tricksen und betrügen,
wer schummeln kann bis hin zum Lügen,
wer ehrlos ist, mit wenig Kraft,
studiert dann doch Rechtswissenschaft!
Die zweite Gruppe, das sind die,
Ich sollt was werden, aber wie?
Ein wenig jobben wär’ nicht schlecht
auch wenn ich schaffen gar nicht mecht.
Acht Semester oder zehn,
bis zum dritten ist kein Schein zu seh’n,
wer zeitlich nie gewissenhaft.
studiert dann doch Rechtswissenschaft…
Warst du immer schon gemein
und gern das Kameradenschwein,
ließ dich stets fremdes Elend kalt,
dann werd’ statt Lehrer Rechtsanwalt.
Hast du auch wenig vorzuweisen,
und gierst du stets nach Wucherpreisen,
nach Gebühr und Honorar,
auch wenn dein Schriftsatz gar nix war,
und machst du auch vor gar nichts halt,
dann werd’ statt Lehrer Rechtsanwalt.
Und wird dir dann vor gar nix schlecht,
dann mach’ du mal in Scheidungsrecht.
So manchem ist nicht angenehm,
wenn er denn hat ein Rechts-Problem.
denn dann wird meist die Laune schlecht,
man geht zum Anwalt für sein Recht.
Meist zieht dieser vor Gericht,
das später auch ein Urteil spricht.
Dies wird beschlossen und verkündet,
und meist auch ordentlich begründet.
Als Folge lautet der Beschluss,
dass der Mandant meist zahlen muss.
denn wird prozessual gestritten,
lässt man fürs Recht zur Kasse bitten.
Man muss sich da mal ernsthaft fragen,
war’s nötig hier, sogleich zu klagen?
Mit ‘nem Vergleich, gut eingefügt,
hätt’s dem Mandant wohl auch genügt.
Drum denk’ dran, willst du mal dein Recht,
ist ein Anwalt wohl nicht schlecht,
doch unter ihnen gibt es recht forsche,
mit deinem Geld fahr’n die dann Porsche.
So ist’s nun mal auf dieser Welt,
geht’s vor Gericht ums liebe Geld,
dann streitet man mit fiesen Strolchen
und einigt sich mit ebensolchen.
In diesem Sinne – ein PROST auf
unsere Gastgeber Marlies und Pit
(c) by wob. Sept. 2009
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