Helden leben einsam
Helden haben ’s heute schwer,
drum leb’n die meisten auch nicht mehr.Ich denk‘ an Siegfried,
der erogen in großen Nöten
einen Drachen musste töten,
um Kriemhilds Gunst dann zu erhaschen
und auch noch Brunhild musst‘ vernaschen.In Sinn kommt mir dann auch James Bond,
der alle Weibsen haben konnt‘.
Doch sah man nie, wie dieser Fuchs
dann wirklich öffnete die Buchs.Auch Tarzan und Prinz Eisenherz,
die sich ganz sicher nicht mal kannten,
waren frei von Furcht und Schmerz
und zählen mit zu den Benannten.Bill, mit dem Namen Buffalo,
war als Westernheld recht froh,
dass er nicht traf auf den Vetter,
denn Bill, The Kid, das war kein netter!Um Shatterhand nicht zu vergessen,
der bei den Guten stets gewesen,
er nun,
da bin ich mir fast sicher,
liebte nur deshalb die Apachen,
durft‘ er die Schwester Winnetous
so eines um das andere Mal
auch im Sattel mal ver-natschen.Heut‘ nun haben’s Helden schwer,
denn die meisten leb’n nicht mehr.Und jene, die sich dafür halten,
leben in zwei Gruppen nun,
hier junge Machos! Dort die Alten!
Ja, die und die Alten über ihrem 50ten
halten sich auch ohne testen
stets und ständig für die Besten.Gut, wenn beim Held auch Kopf dabei,
gut auch, wenn er von Schulden frei,
besser noch,
wenn ’s für den Helden jemand gibt,
der den Helden dann auch liebt.Nun fehlt uns noch das Allerbeste,
dass der Held, den man betrachte,
ja nicht beim Wasser lassen schmachte.Gesundheit ist das Zauberwort,
auf dass wir uns besinnen sollten,
falls wir Helden bleiben wollten.Also, Helden, jene mein‘ ich,
die noch jung, knapp unter 60,
ihrem Tun sind schwach nur mächtig.
Beim Wasser lassen und verdauen
und die auch im Bett schon mal
den eigentlichen Akt versauen.Und alles das, weil die Balance
aus Androgenen und Hormonen,
die man zum Maß der Dinge nimmt,
beim Mann ab 50 kaum noch stimmt.Angeber sind ’s, die,
wenn ’s am Stammtisch kommt zum Schwur,
sich als Held loben nur!
Das gilt für Günni, Männi
oder auch den schönen Peter:
Ja, klar! Mein kleiner Freund…
… Mir steht er!Denkste, Püppchen, nichts von allem,
kann an dem Helden uns gefallen.
Von wenig Haupthaar meist betroffen,
vom Stammtisch kommend meist besoffen,
und von der Sohle bis ganz oben
ist am Held von heut‘ kaum was zu loben.Im Gegenteil!
Sowohl an Magen oder Bauch
tät‘ es weniger doch auch.
Oft sind auch Zähne ungepflegt,
auf die sich Nikotin gelegt,
und aus der Nase und den Ohren
wird jede Menge Haar geboren.So steht er da, das gute Stück,
weicht keinen Meter je zurück,
wenn es drum geht, dass er erkennt,
warum „s i e“ ihn den „Ollen“ nennt.Wenn ihm der Doc dann noch erklärt,
warum das Pissen ihn beschwert,
dass sein Organ, das er kaum kennt,
der Doktor es Prostata nennt,
ein wenig hart ist und auch groß,
man spürt ’s gar mit dem Finger bloß,
dann kann unser Held erschrecken,
doch macht kein Sinn, sich zu verstecken.Drum, lieber Held, denk‘ an all jene,
denen gemessen man im Blut,
was einem Held ja weh nicht tut,
gemessen seine Antigene,
die in der Prostata entdeckt
und im Labor hat schnell ge-checkt.Achte also gut auf dich
und auf dies‘ wichtige Organ,
damit man möglichst früh erkennt,
was unser Held hätt‘ sonst verpennt.Ist dein Organ dann doch befallen,
dann sag’s am Stammtisch und dort allen:
der wahre Held hockt schnell und cool
auch auf des Urologen Stuhl …
(c) by wob. Reha Durbach maerz 2010
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