o d e r „Uns Uli“
Der Mann ab 55 plus
ist längst nicht mehr aus einem Guss.
Des Mannes Frau dies längst schon weiß
und manchmal denkt, was für ein …… Theater.
Wovon ich euch nun gleich berichte,
was ich ich euch vortrag, was ich dichte,
weiß ich aus eigener Erfahrung,
denn nur dies gibt der Wahrheit Nahrung.
Vorne grau und hinten kahl,
der Mann wird für sich selbst zur Qual.
Doch, was nutzt ihm das Gewimmer,
der Mann sei froh, so manchem hier,
dem geht ’s noch schlimmer!
Wenn Haare wachsen aus den Ohren
und der Geruchssinn geht verloren,
hat mancher längst damit zu kämpfen,
wie lässt sich bloß die Blähung dämpfen?
Was ist bloß los mit meim Gemächt?
Kaum denkt er dran, schon wird’s ihm schlecht.
Nur ungern schlägt er ’s Wasser ab
und sieht dann lange an sich nab.
denn, will er grad die Hose schließen,
noch einmal acht, neun Tropfen fließen.
Meist ist auch seine Atmung flach,
ab fünf Uhr morgens liegt er wach,
er geistert hin und geistert her,
wenn ’s nur nicht so lang dunkel wär.
Die Lider werfen sich in Falten
er denkt an seine Füß‘, die kalten,
an seine Fersen, die so rauh,
an Besenreißer, die schön blau.
Von 4 mal 8 gesunden Zähnen,
man traut sich nicht, es zu erwähnen,
es längst sich für den Zahnarzt lohnte,
weil der die Stummel überkronte.
Dann ist auch schon die Freud‘ zurück;
die beim Essen und beim Beißen
und Tags darauf dann auch beim …. Spülen.
Wer als Mannsbild recht modern,
zeigt mit 55 plus ganz gern
die neuen Beißerchen, die feinen,
wie Porzellan sind all die reinen,
wozu der Zahnarzt ganz beherzt,
was kein Indianer je verschmerzt,
ein Dutzend Implantate schraubt
und dir danach dein Konto raubt.
Je teurer nun ein solch Gebiss,
in Baden nennt man’s dann auch G’friss,
der Mann viel besser wieder beißt,
auch wenn er Gerd und Wally heißt.
Geht es beim Mann dann ums Profil,
sieht man davon meist nicht mehr viel,
Denn auch sein Nabel ist verdeckt,
weil der sich hat im Fett versteckt..
Weiter unten dann vom Nabel
ist die Welt grad noch passabel.
denn der Unterbauch ist faltig,
der Urin wird zuckerhaltig.
Der Hintern, der einst prall und rund,
leidet stark an Muskelschwund.
Weil der Darm liegt längst in Falten
ist dessen Inhalt schwer zu halten,
von Stund‘ zu Stund‘ der Wind entfleucht,
der Slip hat Angst, er wird gleich feucht..
Beim langen Sitzen stört den Frieden
ein Dutzend von den … Hämo…Dingens.
und die alte, einst so gute,
sogenannte „Wünschelrute“,
hängt wie ein alter Gartenschlauch
irgendwo am Unterbauch.
Falls…falls diese Rute schwellt nach oben,
stark zur Prostata hin verschoben,
wird sie dennoch an der Stelle
nicht so zur rechten Freudenquelle.
Weiter unten, um auch dieses noch zu schildern,
fehlt es nicht an bunten Bildern:
von den Knien bis zu den Haxen
Krampfadern sind dem Kerl gewachsen.
Borsten hat er an den Waden,
die seiner Schönheit kaum noch schaden.
Denn die holde Weiblichkeit
hat ’s längst erkannt und weiß Bescheid.
So kommt sie schmunzelnd zu dem Schluss:
„Meiner ist sittsam, weil er muss.“
Und er, der einst Hormon-Verwalter,
stellt völlig unbescheiden fest:
Was bin ich rüstig für mein Alter…?
Bin aus mei“m Jahrgang noch de‘ Best‘!
Drum stimmt alle mit mir ein:
So jung kann nur uns Uli sein!
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