o d e r
Was? Der jetzt auch…!?
Damit es keiner mehr verkennt:
der Egon ist längst Präsident.
Und das jetzt schon seit jener Zeit,
als der alte wurd‘ Vergangenheit.Denn wer nur wen kennt,
der einen kennt,
der ist noch lang nicht prominent.
Auch wer ein großes Auto hat,
ist längst kein VIP in dieser Stadt.Denn prominent wird man gemacht,
und wenn ’s nicht klappt, geht es ganz sacht,
indem man ’s über d‘ Zeitung macht.Nein! Nicht mit einem Schild rumrennen,
man muss die richt’gen Leute kennen.Gut ist auch, wenn man im Job
im eignen Vorstand sitzt
oder sonst ganz top.
Doch wird der Aktiengang zum Flop:
Geht es ganz schnell mit: Allez Hopp!Gut ist auch,
wenn man in seiner Stadt
den Obersten vom Käseblatt,
also den Chefredaktor bestens kennt
und dieser einem interviewt,
weil man ’ne seniorablen Männerbänd
als Grüß-August voraus wohl rennt.Auch wer als Lehrer will was gelten
und leben will in höheren Welten,
der sollt‘ mit Dokters sich umgeben,
denn das ist doch das bess’re Leben.
Egal ist deren Disziplin,
Hauptsach‘, Chefarzt! Immerhin!Dann gibt es noch die Service-Clubs.
Wer Geld hat, wird dazu geschubst,
gleich hin zu Rotary und Lions.
Nein, Abitur brauchst du hier k e i e n s!Auch wer als Anwalt auf sich hält,
trotzdem ihm sein Charakter fehlt,
wird von der Zeitung oft hofiert,
auch wenn der sich manchmal blamiert.Was dann auch zum Promi reicht,
obwohl Persönlichkeit recht seicht,
ist, wenn man – ohne eig’ne Tat –
wird interviewt im Käse-Blatt!Ist der Redaktor mit im Bild,
auch dessen Kamm gewaltig schwillt.
Man schlägt mit einer Klappe Zwei
bei Schreiberlings Lobhudlerei!
Drum merke:
Prominent ist eben,
wer trotz einem kleinkarierten Leben
es macht wie die zwei Spaka Bänker,
im Herzen eher Kigele-Kränker,So macht man’s vor
und weiß genau,
wenn man mit fremdem Geld
wohl spendet,
der Schritt auf jenem Thron
dann endet,
von wo man stets als VIP willkummen
und unten klatschen dann die Dummen…
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