Horst KILIAN zum 80ten!
Der Deck-Hand sprach zum Admiral,
das Alter sei doch schiet-egal,
wenn wir die Routen uns gestalten
und drauf achten „Kurs zu halten“.Der Admiral drauf weise spricht
nun, mein Jung‘, so leicht ist ’s nicht,
bei schwerem Seegang sich im Leben
immer rechten Stand zu geben.Denn wer da glaubt,
am hohen Wellenkamm
hätte man den besten Blick,
vergisst wohl den Klabautermann,
der schickt ins Wellental zurück.Wer eingelauf dann im Hafen,
wo die Matrosen lang nicht schlafen,
weil dort die Mädels dann gefallen,
ist auch das Glück nicht gleich bei allen.So denkt der Admiral zurück,
an vielfaches Passage-Glück,
das er erfahren auf den Meeren,
die man musste überqueren.Von Kontinent zu Kontinent
der Admiral die Häfen kennt,
wo Passagiere dann an Land,
wenn sie wieder fest im Stand,
gleich über d‘ Reiseleitung motzten
wo sie des tags zuvor noch kotzten.Und so hat ’s im langen Leben
auch schon Piraten mal gegeben,
die vornehmlich in Süd-Ost-Asien
mal zum Entern ha’m geblas(i)en.Zwei Drittel Wasser trägt die Erde,
man glaubt,
dass bald noch mehr es werde,
doch nach Länge und nach Breite
sucht ein Seemann stets die Weite,
hält fest den Blick und auch das Steuer,
weil Schiff und Seefahrt doch auch teuer.So bleibt an Bord der Admiral,
ihm ist das Alter schiet-egal,
er kennt das Leben samt Gezeiten.
Und inzwischen auch die Welt –
auf allen Längen, allen Breiten.
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