Der Säugling grad vier Wochen war,
als er schon hatte recht viel Haar,
mit Freuden auch die Mutter wollt ’s
und so war auch die Oma stolz!Bald drauf wird ’s Köpfchen shamponiert,
gekämmt, gebürstet und frisiert,
es wurd‘ behütet und bemützt,
damit die Haarpracht wird geschützt.Als Bueb trug er dann schließlich Scheitel,
worauf der Jungmann schließlich eitel,
ging Brisk-frisiert mit Entenschwanz
mit Rundbürst‘ und in Eleganz
zur Tanzschul‘ und zum Jugendball
das war von Woch‘ zu Woch‘ der Fall.Und irgendwann kam dann auch Bart,
ganz wenig nur, weil auch ganz zart,
man sieht die weichen Härchen kaum,
wie auch, ’s ist ja eh nur Flaum.Worüber man nicht gerne spricht,
markierte oft dann sein Gesicht.
Doch Akne war halt pubertär
so manch‘ Pickel saß recht schwer
und spritzte, wenn er stärker schwoll,
an den Spiegel – ei, wie toll.Bald war vorbei die Eitelkeit,
denn später hatte man gefreit
und stellt zur Hochzeit dann schon fest:
mehr Haare waren ’s noch nie gewest.So sind es denn Geheimratsecken,
die bald im Spiegelbild erschrecken,
und mancher meint in einem Satz:
Ein schönes Xicht braucht halt mehr Platz.Derweil die Frau dann färbt und tönt,
und sich auch sonst ein wenig schönt,
weil die Natur nicht grad verwöhnt,
weiß sein Frisör seit langem schon:
Für wenig Haar gibt‘ s Finderlohn.Wer Vokuhila früher kannte
und sich damit noch modisch nannte,
der hat nun eine Riesen-Platte,
dort, wo er einst ’ne Matte hatte.Jetzt geht nur eins,
was oft beginnt ab 60 plus
wem wenig Haar ist Überdruss,
der lässt sein Nackenhaar jetzt steh’n,
das dann darf bis zur Schulter geh’n.Auf diese Weise man beweist,
man ist noch lange nicht vergreist.
Viel eher sieht man, Ei, der Daus:
Der Mann sieht wie ein Künstler aus.Dies nun auch seiner Frau gefällt,
sofern sie von dem Kerl was hält,
den einst sie wählte, wie er war,
doch eben noch mit viel mehr Haar.Nun ist er grau,
sein Nackenhaar doch schwer gelockt,
von hinten in der Kneipe man,
sich fragt, wer ist denn das,
der vorne hockt?Nun, wer wird ’s sein?
Es ist der Frieder,
der ab und zu dann auch erkennt:
Ich muss mal wieder zum Frisör.
denn soviel Haar, das trägt sich schwer.Damit der Frieder nicht auch schwitzt,
wenn er im Sommer bunt bemützt,
er zum Frisör geht und sagt knapp:
Schneid‘ ja auf keinen Fall viel ab.So bleibt er grau, schon silbern fast,
und eines nur zum Resthaar passt:
Das Salbei-Silber Haar-Shampon
wäscht auch den Gelbstich schnell davon.Trug er als Bueb dereinst noch Scheitel
und war er stets von dieser Welt,
in der auch Äußeres viel zählt,
ruft er heut‘ aus:
Ihr Lugenbeitel!
Ich war niemals eitel!?
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