Wenn alle Welt ans Kaufen denkt
und Schritt und Tritt ins Kaufhaus lenkt,
beseelt Konsum den Kunz, den Hinz,
wie König Kunde mit sei’m Prinz.Die Oma, die kriegt feine Seife,
Opa kriegt Feines für die Pfeife,
die Tante, die liebt Praliné,
und schmäler wird das Portemonnaie.Enkel und Nichten sollen spielen,
der Neffe soll was zum Basteln kriegen,
der Onkel, der sonst steht beiseite,
kriegt Unterwäsche, so richtig weite.Was schenkt sie mir, was schenk’ ich ihr?
Es steht das Christkind vor der Tür.
Passagen hell im Lichterglanz,
gestresst die Agnes und ihr Franz.So wird man dann sein Euro los,
die Werbung lockt: Shopping ganz groß!
Hockt da nicht einer ?! Arbeitslos!?Ich täuschte mich wohl?!
Wann schließen die Zentren?
Wer will im Advent schon die Welt verändern?
So klimpern die Kassen, die Rolltreppen fassen
die rennenden Massen,
wertvolle Zeit wird im Kaufhaus gelassen.Englein, sie singen, aus Lautsprechern klingen.
Vergiss ja nicht, der Gattin ein Ringlein zu bringen!Und schließlich wird das Fest der Feste,
ein Fest, bei dem man sich auch mäste.
Das Hochamt feiern wir zuhause mit einer Kalorien-Sause.Ein Grappa noch, dass ja alles gut verdaut
und keinem auf die Laune haut.Da bleibt sonst nur ein einz’ger Trost:
In Bälde gilt schon: „Neujahr-Prost“!(c) by wob.
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