Man stelle sich vor,
unsere Schule sei ein Rundfunk- und Fernsehsender,
so zu sagen eine Sende-ANSTALT des öffentlichen Rechts.
Da säßen hier vorne ebenfalls ältere Herren als Verwaltungsräte,
es gäbe mit Sicherheit einen Intendanten, möglicherweise parteilos,
eher aber partei-orientiert, wir hätten mehrere Programm-Direktoren,
von denen mindestens drei in unmittelbarer Beziehung zu den beiden Volkskirchen bzw. mit direkter Verbindung zum Himmel stünden.
Wir hätten Program-Direktor
– für Wirtschaft und Börse
– einen oder eine für Kultur und Sprache
– einen für Sport und Fitness;
und wir hätten ganz sicher eine CGB,
eine hübsche, charmante und kluge Chancengleichheitsbeauftragte.
Was natürlich eine emanzipierte Single-Frau wäre.
Oberstudienrat Harald Schwemmer, demnächst a.D.,
käme also dafür nicht in Frage….
Es gäbe selbstverständlich mehrere Aufnahmeleiter,
– wenn man will – vergleichbar mit der Rolle eines Klassenlehrers,
es gäbe mindestens einen Chefredakteur,
mehrere Musikredakteure, Sprecher, Moderatoren, …. Scriptgirls,
Techniker, Ingenieure für den guten Ton, Bild-Regisseure,
Korrespondenten und -dentinnen für den englischen,
französischen, spanischen und für den SCHWÄBISCHE… Kulturkrois.
Letztere haben uns gelegentlich –
und jetzt lachen bitte nur die Aufnahmeleiter!
auch schon von HANOI, Hanoi berichtet
und uns von dort den nur temporär gültigen BLOCKBLON überspielt…..
Und ich!? – Ich bin heute der 1. Verhinderungs-Stellvertreter
– eine Wortschöpfung, die seit 2007 bei der SPAKA für eine
zu besetzende Stelle verwendet wird.
Ich bin also der 1. Verhinderungsstellvertreter
für den stellvertretenden Unterhaltungsredakteur!
Und damit geht mein Problem auch schon los!
Zwei Texte als mögliche Sende-Manuskripte liegen mir vor,
von dem ich bei dem einen nicht weiß, auf welchem Weg der
Indiskretion es an mich gelangt ist oder ob es sich gar um eine
sog. Informations-„ENTE“ handelt.
Frei nach dem Motto:
Ich lass‘ mir doch eine gute Geschichte nicht noch
durch eine gelungene Recherche versauen!
Bei dem anderen Text gehe ich davon aus, dass es sich um eine gereimte, verdichtete und abgekupftere Primitiv-Lyrik eines anonymen Schwarzhörers oder Schwarzsehers handelt.
Da es allerdings nicht meine Sendezeit ist, die ich hier verplempere,
hier beide Texte für Sie, verbunden mit der Bitte,
dass Sie danach ganz subjektiv gestimmt die eingeblendete TED-Nummer anrufen.
Der anonyme Abiturient
Kürzlich macht‘ ich Abitur!
Doch wie schaffte ich das nur?
Vierzehn Jahr drückt‘ ich die Bänke,
nicht immer war sie da, die Denke!
Oft drückte mich – ganz klar – der Frust:
Mathe, Franze – keine Lust!
Von Tag zu Tag wurde mir klar, die Schule stell den Alltag dar!
Lern ich oder schreib‘ ich ab?
Fürs erste war die Zeit meist knapp!
Es sind zwar wiederholt die Stunden,
die den Lehrstoff in sich tragen,
doch geb‘ ich zu, ganz unumwunden: Ich habe‘ noch jede Menge Fragen!
Als junger Mensch, so denk‘ ich mir,
bin ich in vielem ganz okay.
Doch meine Note ist die Vier, wenn ich die Arbeit wieder seh‘
Als Schüler hab’ ich’s weit geschafft,
auch wenn so manche Lücke klaffct.
Mein Ziel ist klar: Heißt Abitur! Doch wie schaff‘ ich dieses nur?
Ich rauch‘ ganz gern, mir schmeckt auch Bier,
und meine Akne passt zu mir!
Die Lage meiner Interessen,
mal ganz ehrlich und ganz offen,
kann man mit Noten nicht ermessen, doch das lässt als Mensch mich hoffen.
Selten hat Beten mir genützt, weil es sich nicht auf Wissen stützt!
Ich bin klein, mein Herz ist rein!
Darf niemand drin wohnen,
der Achenbach soll mich verschonen!
Doch beruhigt hat Beten immer:
Nur leider: wer nicht lernt, bleibt eben dümmer!
Hier kommt dann… Über das Faulenzen – Wiglaf Droste!
Dann noch die Köpf‘, die ich musst‘ seh’n,
vorne an der Tafel steh’n!
Helmut, Margret, Rolf und Co. den Otto und den sowieso!
Samt Eberhard, dem großen Kracher,
nur schad’, er ist ein Vöhrenbacher.
Kleine, große, dicke dünne, manche mit und ohne Stimme!
Was mancher an Klamotten trägt?!
Ob der nie seine Frau mal frägt!?
Ich frage mich, hat dieser modisch schwache Igel,
denn zuhause keinen Spiegel?
Schuhe putzen, Nägel schneiden,
lässt mancher Pauker lieber bleiben.
Steckt ein das Geld fürs Deputat,
von dem er nur drei Viertel hat.
Korrekturen? – Das kann dauern,
Beaemter halt, fast zu bedauern.
Zwischendurch dann auch noch krank!
Wer fehlt? ……. Gott sei dank!!
Bin ich auch gar nicht schadenfroh,
sind in ihrer Art und Gattung
die Lehrer eigentlich ja gar nicht so.
Warum die so viel Ferien haben? Ist mir längst klar!
Weil sie von Tag zu Tag
mit Leidenschaft und Pünktlichkeit
zum Unterricht, zum Einsatz traben!
Drum haben wir uns alle gerne,
grad‘ so wie der Mond die Sterne!
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