oder Kunterbunte Bank für ’s Spittel
Von Alemannen weiß man meist,
dass sie dereinst wohl gern vereist.
Das ferne Ziel war wohl der Rhein,
an dem man wollt‘ wohl heimisch sein.So war ’s wohl um das Jahr 400,
als an der Brigach man sich wundert,
die damals schon zur Donau floss,
dass Fürst FILO hoch zu Ross,
sprach:
„Hier ist es gut! Lasst und hier bleiben,
zum Schaffen, Ernten, Zeit vertreiben.
Hier zwischen Wald und dort der Baar
droht uns von Feinden kaum Gefahr.“Später dann – kaum zu gefallen –
zahlt man den Zehnten nach St. Gallen,
dabei auch ‚Schwenninge‘ und ‚Danne‘
in Steuerpflicht für Alemanne.
Zwölf mal hundert Jahr ist ’s her,
als man hier zinste, und zwar schwer.Was lang drauf folgte mit Urkund‘
ist bis heut‘ in aller Mund‘.
Grad Berthold, unser tapfrer Held,
vom Kaiser Otto nun erhält,
was man sich stolz bis heut verzellt:
Stadtrecht für Markt, Münz und Gericht,
doch mehr tat sich dann vorerst nicht.Aus Fürstenberger Herrscher Sicht
war dann ein Münsterbau die Pflicht.
Die Gräfin Agnes dann belohnte
die Stadt, in der auch Armut wohnte,
für Waisen, Alte und für Kranke,
und wohl auch zu Gottes Danke,
kam das Spital in unsere Stadt,
das heute noch Bedeutung hat.Gegen Silber, wohl ein Haufen,
stand unsere Stadt dann zu verkaufen!
Vielleicht, um sich doch zu bereichern,
kam unsre Stadt zu den Öst’rreichern,
Dreizehn 26 war ’s als Jahr,
als Albrecht in Wien der Stadtherr war.Treu und mutig blieb die Stadt,
die später auch viel Feinde hat:
Franzose, Schwobe und auch Schweden
wollten grad die Stadt mal eben
erobern, plündern, überfallen,
doch Widerstand kam hier von allen:
Bürger, Bauern, Hintersassen
zwischen Mauern, Türmen, Gassen,
kämpften, was das Zeug bloß hielt,
worauf sich Marschall T. verzieht,
was sein Bestes ist gewest,
Drum: Finger weg vom Ratzennest!Es war im Jahre 18 Sechs,
dass Frieden kam derweil und zwecks,
dass statt der Württemberger hier
man badisch wurd‘ im Stadt-Quartier.Nach 70er Krieg dann doch kein Ende,
erst 14/18 dann die Wende:
es lag das Kaiserreich darnieder,
doch kehrte bald der Krieg schon wieder,
bis endlich – ’45 im April –
die Kiegsmaschin‘ blieb leis und still.Das Wirtschaftswunder kam danach,
von dem der Ludwig Erhard sprach.
Entwickelt hat sich sich auch die Stadt,
die heute manches doppelt hat.
Denn 72 man beschloss,
grad wie Fürst Filo auf seim Ross:
Zwei-Städte-Heirat – Oh, wie schee!
Doch mancher meint: Herrjemineeeh!Nun gut, VS ist längst gegeben,
man kann gut miteinander leben,
so wie wir Alltags-Pflegerinnen,
die mit ’nem Wunsch ein wenig spinnen,
dass 20 Siebzehn viele Narren
auf einem heit’ren Thespis-Karren
keine halben Sachen machen
un ’s Bänkle fahr’n in d‘ Erbsenlachen.Auf dass die Bank ganz kunterbunt
am beschte wohl ins Spittel kunnt.
Auch Fürstin Agnes würd‘ s uns gönnen,
dass Senioren bald drauf sitzen können.
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