Hallo! Pauline!
Bitte, leih‘ mir kurz dein Ohr!
Erneut ist ein Jahrzehnt vollendet,
und dabei sticht frappant hervor:
Du hast die Jugend nicht beendet!
Ja, du bist – will sagen: bleib –
nach wie vor … ein junges Weib!Liegt ‘s an Johanns Morgentee,
an der Amelie, der Kleinen?
Liegt ‘s am off’nen Cabriolet,
an den süßen Rheingau-Weinen?
Ist ‘s der leck’re grüne Kohl,
Urlaubsspaß in Radepohl?Sind ‘s die Freunde aus dem Norden
oder die aus Rosental?
Was wär’ wohl aus dir geworden,
wären diese dir egal?!
Oder ist ‘s in deinem Leben
jener, der dir längst ergeben?Sind ‘s der Gottfried und die Lea
oder Fips, der beiden Hund?
Oder liegt der Grund viel näher,
den ich hiermit tue kund:
‘s ist die inn’re Haltung, gel?
Es ist schlicht: dein Naturell!Damit eng verbunden ist
dein gestaltendes Talent!
Wer bei dir am Tische isst,
manches Kunstwerk von dir kennt.
Bald kommt mit der Bastelphase
dein beliebter Hoppelhase!Und – du bist sehr hilfsbereit,
auch ein Zeichen, das dich ziert:
Braucht man dich, nimmst du dir Zeit –
nichts an dir ist kompliziert!
So was gibt ‘s, ich will nicht lästern (!),
nur bei den Barmherz’gen Schwestern!Wer, wie du, in Westerkoog
lange Jahre dort verlebte,
wen, wie dich, das Meer anzog,
wer per Blick ins Weite strebte,
der hat Sinn für die Natur,
der genießt auch gern mal pur.Mit ‘ner Prise Salz im Mund
kam der Appetit, Pauline.
Und mit dieser Lust im Bund
schufst du deine Bonne Cuisine.
Seitdem kochst du für Schlaraffen,
die auch gern noch eine paffen!Deine reichen Tafelfreuden
ignorieren den Verstand:
Euphorie lässt ganz vergeuden,
was man sonst vernünftig fand.
Und weil volle Bäuch’ belasten,
folgt stets reuevolles Fasten.Eine Bitte noch zum Schluss:
Bleib mit Johann bitte hier!
Dies ist nach wie vor ein Muss
(so steht ‘s hier auf dem Papier)!
Lasst euch nicht dadurch verhetzen,
dass die Nachbarn Mist zersetzen!Sorge also, meine Beste,
weiterhin für schöne Feste!
Und – ich wünsch dir (irgendwie)
nie mehr Zirkus mit dem Knie!(c) by Berny 03_01
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