Ein Mann sieht rot! o d e r
Den Weihnachtsmann gibt es gar nicht!
Kerzen tropfen,
fürstlich Festtagsbier aus edlem Hopfen,
Linzertortenstücke stopfen.
Weihnacht.
Frohe Eltern schnarren,
liebe Kindlein harren,
fette Einkaufswagen knarren
Weihnacht.
Chöre, sie singen,
grell verstimmte Paare ringen,
lang verstörte Herzen klingen,
Springerle aufs Füßlein springen
Bratäpfel dampfen,
am Markt noch schnell ’ne Bratwurst mampfen
Weihnacht.
Viele Lichtlein brennen,
Verlassene als Single flennen,
Konsumenten eilig rennen,
Kann mir mal einer den Kontostand nennen.
Weihnacht.
Pfarrer tönen, weil Böse verhöhnen.
Verkäuferinnen kaum noch scherzen,
weil verkrampfte Venen schmerzen.
Beschenkte danken, Zweiglein sich ranken,
Liga-Pause – kein Stadion mit Linksfuß-Flanken.
Weihnacht.
Sammler sammeln, Stammler stammeln,
letzte vergreiste Gammler gammeln,
Rammler rammeln
und die Orangen in den Kisten
gern mal ihre Herkunft wüssten.
Weihnacht.
Und siehe da, ein Mann in roter Tracht
ist nur amüsiert: der Weihnachtsmann.
Er räkelt und streckt sich in Schnee und Tann‘.
Das Antlitz von Bart dicht.
So hat er gut lachen,
denn es gibt ihn ja gar nicht!
(c) by wob.
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